Nachdem ich mich von der ersten Investition in Rumpf und Mechanik mit Motor erholt habe, konnte ich jetzt die nächste größere Anschaffung tätigen. Man(n) soll es kaum glauben, aber für das RC-Equipment hätte ich auch noch mal den Rumpf mit Mechanik bekommen.
Mehr zu den einzelnen RC-Komponenten im Folgenden.

Auf dem Bild rechts fehlt nur noch die Akkuweiche und der Drehzahlregler. Die Akkus selbst werde ich erst zum Schluss einbauen, wenn ich den Schwerpunkt auswiegen kann.


Als Empfänger wird in meiner Bo 105 ein PCM- Doppel-Superhet arbeiten. Das ist mein erster PCM-Empfänger.
Bei der oft geführten Diskussion "PPM oder PCM" war für mich immer das Problem, dass bei PCM Fehler herausgefiltert werden und somit nicht immer sofort erkannt werden. Da es jetzt aber auch Akkukontroller mit integrierter Fehlermessung für PCM gibt, werde ich mich jetzt auch mal in die PCM-Welt wagen.


Die Hecksteuerung übernimmt bei mir das schnelle Analogservo C4855 zusammen mit dem 3D-Gyro. Damit habe ich in meinem Raptor gute Erfahrungen gemacht.
Ich hoffe nur, dass der Heading-Hold-Modus meine Heckantriebswelle nicht allzu sehr herausfordert. Ich werde vorsichtshalber die Empfindlichkeit erstmal nicht so hoch einstellen. Da ich ja gerade bezüglich Konfiguration und Einstellung auch noch ein Anfänger bin, werde ich da wohl besser etwas vorsichtiger sein.


Die 120° Taumelscheibenanlenkung wird mit drei C4421-Servos realisiert. Das ist für meine MC16/20 Fernbedienung auch noch kein Problem, solange ich den Original 2-Blatt-Rotorkopf verwende.
Mein nächstes Ziel (oder besser Wunsch) wäre ein 4-Blatt-Kopf, das ich aber wegen der benötigten Taumelscheibenverdrehung nur zusammen mit einer neuen Fernbedienung erreichen kann.
Als Gas-Servo verwende ich ein C4041.

Eigentlich braucht man nur einen Drehzahlregler, wenn man(n) zu faul ist eine gescheite Gaskurve in den Sender zu programmieren. Da ich das bei meinem Raptor mit dem anfangs etwas falsch eingestellten  ThunderTiger-Motor und der 3-Punkt-Kurve der MC16/20 nicht geschafft hatte,
kaufte ich mir damals den GV-1 und bin seitdem "etwas" verwöhnt bezüglich der "konstanten" Rotorkopfdrehzahl.

Da der GV-1 nicht gerade ein Schnäppchen ist, habe ich mich für den mit dem GRAUPNER mc-heli-control baugleichen mcr-servo von Schulze entschieden.


Für die drei Sensormagnete ist in der Uni-Expert-Mechanik die Befestigung auch schon vorgegeben. Alle drei Magnete müssen mit derselben Polarisation nach oben bzw. unten eingeklebt werden.
Mit dem Sensor am mcr-servo kann man dies zuvor ausprobieren und die Magnete und den Sensor auf einer Seite markieren.




Auch für den Sensor gibt es an der Mechanik Befestigungspunkte. Entweder links oder rechts im unteren Bereich der Mechanik. Ich habe mich für die linke Seite entschieden, da auf der Rechten der Empfänger seinen Platz finden soll und die Sensor-Kabel mindesten 3cm von Empfänger und Antenne entfernt sein sollten.


Den Sensor habe ich mit der Heißklebepistole eingeklebt und mit dem mitgelieferten Schrumpfschlauch noch mal gesichert.


Die doppelte Spannungsversorgung wird mit dem SOLID2 realisiert. Über den MPX-Stecker werden die beiden Empfängerakkus (gleiche Akkutypen) angeschlossen. Über zwei Stecker bekommt der Empfänger die Spannung geliefert. Der markierte Stecker kann dann zusätzlich in einen freien Kanal zur Fehlerüberwachung verwendet werden.
Der Schalter aktiviert die Spannungsversorgung, wenn er im Zustand offen ist.
Wird der Schalter geschlossen, so wird nach einer Zeit


von ca. 5 Sekunden erst die Spannungsversorgung abgeschaltet.
Für die Spannungs- und Fehlerüberwachung gibt es dann eine LED und einen Piepser.



Hier kann man den GLOW4B seitlich am Kühlluftschacht sehen. Er sollte laut Hersteller nicht in der Nähe des Empfängers sein.

Ebenfalls gut zu erkennen ist meine Ansaugverlängerung (momentan noch mit Staubverschluss). So soll ein "spucken" des Vergasers in den Kühlluftschacht - und somit über den Kühlkopf des Motors - verhindert werden.
Inwieweit dies so funktioniert, werde ich noch testen müssen.


Der GLOW4B ist eine Glühelektronik für den Motor.
Die Stromversorgung wird über den Gaskanalanschluss des GLOW4Bs realisiert. Man spart somit den zusätzlichen Glühakku, der in der Regel aus zwei Zellen besteht.

Der leicht erhöhten Stromverbrauch wird mit der Doppelstromversorgung (2x 1700 mAh) sicherlich kein Problem.


Die Kabelverbindung zum GLOW4B sollte allerdings wegen des erhöhten Stromes so kurz wie möglich sein

Da nun aber noch der Drehzahlregler "dazwischen" kommt und ein Y-Kabel für die Verteilung zum Gasservo und der Glühelektronik benötigt wird, kommt doch schon einiges an Kabeln zusammen.

Als Lösung habe ich das Y-Kabel selbst direkt am Drehzahlregler angelötet. 


Unten das Schaltbild der gesamten Elektronik im Hubschrauber. Aus dem Bild ist auch die Kanalbelegung zu erkennen.
Der zweite Anschluss des SOLID2 zum Empfänger ist an Kanal 9 angeschlossen. Dieser Kanal ist, solange ich noch mit der Fernbedienung mc-16/20 arbeite, ohne Signal. Da ich für die Fehlerüberwachung mit dem SOLID2 keinen freien Kanal mehr habe ist diese Funktion nicht aktiv.

Der GLOW4B geht nach dem Einschalten der Spannungsversorgung in einen Lernmodus. Beim Einschalten muss der Gashebel im Leerlauf sein. Danach muss einmal auf Vollgas und wieder auf Standgas geschaltet werden. Daraufhin ist der GLOW4B aktiviert und glüht die ersten 30 Sekunden mit erhöhtem Strom zum Starten des Motors. Um diese Funktion auch unterbinden zu können, habe ich einen Schalter eingebaut. Um das Stromproblem mit einer zu langen Kabelverbindung zu umgehen, habe ich zu dem abgesetzten Schalter nur die Datenleitung (bei GRAUPNER die orange Leitung) gelegt. Ist diese Leitung "abgeschaltet" tut der GLOW4B auch nichts. So kann ich nun in Ruhe meinen Elektronik einschalten ohne in den Lernmodus zu gelangen, und ohne den Akku auch gleich mit dem Glühstrom zu belasten.

Die Spannungs- und Fehlerüberwachung mc-Power benötigt keinen freien Kanal. Daher habe ich sie zusammen mit dem Landescheinwerfer an Kanal 8 angeschlossen. So bekomme ich noch mal zusätzlich eine Spannungsanzeige (genauer als beim SOLID2) und nebenbei noch eine Fehlerüberwachung (inwieweit das bei PCM funktioniert muss ich erst noch testen ...)

Belegung bei meiner mc16/20:

Kanal 1-4  Pitch & Gas / Roll / Nick / Heck
Kanal 5     Drehzahvorgabe ( AUS / rpm1 / rpm2 )
Kanal 6     Pitchtrimmung ( deaktiviert )
Kanal 7     Kreisel ( Normal- / HH -Modus )
Kanal 8     Landescheinwerfer
S0/1          Exponential Nick/Roll
S3             Autorotationsschalter
S4/5          Flugphasenschalter ( 0 / 1 / 2 )
S7             ohne Funktion

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Die Servokabel habe ich in einen Gewebeschlauch eingepackt und an der Mechanik entlanggeführt. Das Kabel des Drehzahlsensors verläuft oberhalb des Motors. So kommt es weniger mit dem restlichen Kabelbaum in Kontakt.



Das Heckrotorservo muss anders als bei anderen UNI-Mechanik Anwendungen mit dem Kabelabgang nach unten eingebaut werden.

Hier wird es richtig eng, da direkt hinter dem Servo das Taumelscheibenservo arbeitet und unten das Getriebe für den Heckrotor läuft.


Hinter der vorderen Klappe befinden sich die Batteriestecker.
An der roten Buchse sind die beiden Empfängerakkus für die Doppelstromversorgung und der Akku für den Landescheinwerfer direkt angelötet.

Der grüne Stecker ist die Verbindung zum Empfänger über den SOLID 2 und zum Landescheinwerfer (über den Microschalter).


Zum Fliegen wird eine Brücke zwischen Stecker und Buchse eingesteckt. Zum Laden der einzelnen Akkus werde ich ein Ladekabel mit Steckern für jeden einzelnen Akku verwenden.

Zum Laden auf dem Fluggelände wollte ich eine Ladebuchse an der hinteren Wartungsklappe anbringen, wo sich auch die Betankung und der EIN/AUS-Schalter befinden. Um unnötig lange Kabel zu vermeiden, habe ich das nun doch nicht realisiert.

Der Stromverbrauch bei den ersten Testflügen lag bei 15 Minuten Flugzeit unter 400 mAh. Somit sollte die Kapazität der 2x 1700 mAh kein Problem werden. Und die vordere Klappe muss auf dem Fluggelände nicht geöffnet werden.

Hier rechts unten im Bild das Panel hinter der linken hinteren Wartungsklappe:
links: Tankanschluss  /  Mitte: Hauptschalter vom SOLID2  /  rechts: Schalter zum Aktivieren des GLOW4b


Das Tankventil hier im Bild ist in der Leitung zwischen Tank und Vergaser eingebunden. Bei den ersten Flügen hatte ich damit Probleme, da das Ventil nicht richtig abgedichtet hatte.

Jetzt habe ich die Verbindung Tank-Vergaser direkt angeschlossen (eine Fehlerquelle weniger) und betanke den Hubschrauber über einen zusätzlichen Tankanschluss. Beim Betanken ist nun darauf zu achten, dass der Vergaser zu ist.